Energiewende
Die atomare und fossile Energieversorgung ist eine der größten Bedrohungen unseres Jahrhunderts. Wir müssen uns dieser mit Entschlossenheit stellen. Die Hauptursachen des Problems sind: Die Gewinnung von Energie aus der Atomkraft kann nicht mehr länger verantwortet werden, weil die Sicherheit aller Atomkraftwerke völlig unzureichend und die Beseitigung des Atommülls ungelöst ist. Die derzeit noch aktiven Kraftwerke müssen spätestens im Laufe der nächsten 10 Jahre endgültig stillgelegt werden. Eine Wiederbelebung der Atomenergie darf es nicht mehr geben. Anlagen zur Energiegewinnung, die mit Kohle, Erdgas oder Erdöl betrieben werden, sind in großem Ausmaß für den Klimawandel verantwortlich. Um die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern, ist die Vermeidung weiterer CO2-Emissionen dringend geboten. Kohle- und erdölgetriebene Kraftwerke müssen deshalb so schnell wie möglich abgeschaltet werden, Gaskraftwerke müssen folgen.
Unsere Abhängigkeit von Energieimporten kommt uns teuer zu stehen. Die Preise für Öl und Gas steigen ständig. Die Ursachen liegen in der politischen Instabilität der Förderländer, der steigenden Weltbevölkerung, dem hohen Wirtschaftswachstum einiger Entwicklungsländer, insbesondere aber in den schwindenden noch zu tragbaren Kosten förderbaren Ressourcen. Die Fördermenge von Öl hat ihren Höhepunkt (Oilpeak) überschritten. Die Vorräte reichen bei derzeitiger Förderung noch rund 43 Jahre, von Erdgas noch etwa 66 Jahre. Versuche, der Erde die letzten Vorkommen abzugewinnen, sind mit unverantwortlich hohen Risiken für die Umwelt verbunden. Der Kampf um die Verfügbarkeit der Ressourcen ist in vollem Gange. Wir befinden uns mitten drin.
Die atomaren und fossilen Energien können nach und nach von der Sonne ersetzt werden. Ihre Technologien sind Solarenergie, Windkraft, Bioenergie und Wasserkraft. Dazu kommt die unbeschränkt verfügbare Wärme aus der Erde. Mit dem Mix aus diesen Energietechniken ist eine dauerhaft verlässliche und nachfragegerechte Energieversorgung möglich, für die Strom- und Wärmeversorgung und auch für die Kraftstoffproduktion. Die Grafik nebenan – für größere Ansicht bitte auf das Bild klicken – zeigt, wie das ablaufen kann (Grafik: Hanser-Verlag). Mit der Atomenergie machen wir den Anfang, Kohle und Öl werden folgen.
Sonnenenergie ist über die nächsten hunderttausend Jahre und länger verfügbar, kostet nichts und erzeugt keinen Müll. Die für die Energiegewinnung aus der Sonne erforderlichen technischen Einrichtungen sind anwendungstechnisch ausgereift und werden weiter entwickelt. Die dafür notwendigen Kosten sind erheblich niedriger als die Kosten, die für Anlagen der fossilen und atomaren Energiegewinnung bisher aufzuwenden waren. Mit dem fortschreitenden Ausbau der Erneuerbaren Energien werden die Energiepreise sinken.
Die Revolution der Energiegewinnung zu den Erneuerbaren beinhaltet eine historische Chance. Sie eröffnet für die Nutzung der Energie neue Möglichkeiten: Die Dezentralisierung der Energieversorgung. Energie musste bisher mit hohen Verlusten von den Kraftwerken über ein weit verzweigtes Netz zu den Verbrauchern transportiert werden. Die Möglichkeit, die Energie dort zu erzeugen, wo sie gebraucht wird, bedeutet einen grundlegenden Systemwandel. Die Erneuerbaren Energien verringern die Transportwege und ermöglichen eine effiziente Vernetzung von Stromerzeugern und –Verbrauchern (Grafik: Solarpraxis; für größere Ansicht bitte auf das Bild klicken).
Auf dem Energiemarkt wird es Tausende von Erzeugern geben, die Macht der Monopolwirtschaft von Energiekonzernen wird gebrochen. Preisabsprachen werden nicht mehr möglich sein, Verbraucherinteressen stehen nicht mehr hinter denen der Kapitalgeber (shareholder value) zurück. Damit verbunden ist eine beachtliche regionale Wertschöpfung. Der Arbeitsmarkt wird gefördert, die Kaufkraft steigt, die Steuereinnahmen der Kommunen werden gesteigert. Das Zusammenwirken dieser Faktoren kann eine dynamisch wachsende Aufwärtsentwicklung der regionalen Wirtschaft auslösen, die bisher nicht vorstellbar ist.
Wir befinden uns jetzt auf dem Weg zur Energiewende, der Prozess ist unumkehrbar. Ende 2011 kommen bereits 20 % des Gesamtstrombedarfes aus Erneuerbaren Technologien.
Die wirtschaftlichen und klimaschutzrelevanten Vorteile sind nicht kostenlos zu haben. Jede neue Technologie benötigt eine Anschubfinanzierung. Im Stromsektor erfolgt die Finanzierung über das Energieeinspeisegesetz (EEG) als Zuschlag auf den Strompreis. Der Verbraucher sichert sich für seinen vorübergehenden Mehrbeitrag Versorgungssicherheit und günstige Preise in der Zukunft. Mit zunehmender Marktanpassung der Erneuerbaren Energien wird diese Verbraucher-Subvention im Laufe der kommenden Jahre abgebaut.
In unserem Arbeitsgebiet, dem Stadt- und Landkreis Rosenheim, belief sich die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien auf 389 869 783 kWh. Das entspricht statistisch einem Anteil von 106,3 % am Gesamtstromverbrauch der privaten Haushalte. Bei der Wärmegewinnung werden durch die Erneuerbaren bereits mehr als 10 Millionen Liter Heizöl jährlich eingespart (Stand Ende 2011).
Seit 1994 fördert Rosolar den Energiewandel im Rosenheimer Land. Aus bescheidenen Anfängen heraus haben wir eine Entwicklung mit begleitet, die inzwischen eine beachtliche Größenordnung erreicht hat. 112000 Haushalte werden derzeit statistisch mit Strom aus Erneuerbaren Energien versorgt. Unser Ziel ist, den Energiewandel im Laufe der kommenden Jahrzehnte so weit voran zu bringen, dass der Gesamtenergiebedarf zu 100 % aus Erneuerbaren Energien gedeckt ist.
(Stand: Januar 2012)
Energiepolitik
Es liegt im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interesse, so schnell wie möglich zu einer Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien zu kommen. Dazu sind Rahmenbedingungen erforderlich, auf die sich die Marktbeteiligten verlässlich einstellen können. Sie sind Entscheidungsgrundlage für Investitionen der Bürger in die Erneuerbaren.
Nach dem Beschluss der Bundesregierung, aus dem Atomenergiezeitalter sukzessive bis 2021 auszusteigen, wurden die Erwartungen in eine dauerhafte Richtungsentscheidung zu Gunsten der Erneuerbaren gestärkt, die sich bis zum jetzigen Zeitpunkt, Ende 2011, nicht oder nur bedingt erfüllt haben. Die politischen Parteien, die seit Jahrzehnten für den Umbau unseres Energiesystems eintreten, erfahren zwar von den derzeit regierenden Parteien gemäß deren Bekundungen Unterstützung. Doch seit diese das Thema zu ihrer „Chefsache“ gemacht haben, ist nicht viel geschehen, weder auf Bundesebene, noch in Ländern und wenig in Kommunen. Bedauerlicherweise wird die Öffentlichkeit derzeit durch widersprüchliche Aussagen aus Regierungs- und Politikerkreisen verunsichert.
Folgewirkung ist eine erkennbare Abkühlung der Investitionsbereitschaft der Bürger. Von den Unternehmen der Erneuerbaren Energien wird erwartet, in Milliardenhöhe zu investieren. Sie könnten damit bis 2020 fünfhunderttausend neue Arbeitsplätze schaffen und einen ständig steigenden Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dies setzt jedoch Planungs- und Investitionssicherheit voraus.
Zu den bisher verlässlichen Rahmenbedingungen auf Bundesebene gehört allen voran der Vorrang für die Erneuerbaren Energien, den das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Stromsektor festschreibt. Dazu kommt die Einspeisevergütung, die in unveränderter Höhe 20 Jahre lang gezahlt wird und eine angemessene Rendite für Investitionen in geförderte Anlagen ermöglicht. Die Vergütung wurde in den zurückliegenden Jahre zwar regelmäßig entsprechend den sinkenden Anlagenpreisen gekürzt. Diese Maßnahme war jedoch von Inkrafttreten des Gesetzes an so gewollt, da der Markt der Erneuerbaren sukzessive an die Marktreife herangeführt werden sollte. Insoweit ist dies auch nicht zu bemängeln, es hat der Planungssicherheit der Investoren keinen Abbruch getan. Inzwischen befinden wir uns jedoch in einer investitionsfeindlichen Situation. Das EEG wird sehr kontrovers diskutiert. Die Bundesregierung hat eine erheblicher Kürzung der Fördersätze beschlossen, die schon kurzfristig wirksam werden soll. Darauf folgend soll eine monatliche Absenkung der Fördersätze wirksam werden. Von anderer Seite wird sogar eine vollständige Abschaffung der Förderung gefordert. Darüber hinaus sollen die Förderantrage bis zu einer jährlichen Zubaurate gedeckelt werden. Ab 1.12.2012 sollen nun auch die im EEG § 6 (1und2) zum Lastmanagement festgelegten technischen Einrichtungen, wie ferngesteuerte Einspeisebeschränkung für Anlagen über 30 KW und bei allen Neuanlagen bis 30 KW eine entschädigungslose Einspeisebeschränkung auf 70 % der Wirkleistung über Wechselrichter-Installation wirksam werden. Darüber hinaus hören wir, dass Netzbetreiber Anschlüsse von PV-Anlagen verweigern sollen.
Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz mit dem Marktanreizprogramm, mit dessen Hilfe die Erneuerbaren auf Bundesebene gefördert werden, sind gute Ansätze, reichen aber bei Weitem nicht aus, um die großen Potenziale regenerativer Wärmeproduktion zu erschließen.
Die deutsche Biokraftstoffpolitik lässt die notwendige Verlässlichkeit vermissen. Nach starken und erfolgreichen Förderanreizen in der ersten Phase wurde der Ausbau durch kurzfristig veränderte Rahmenbedingungen zu ungunsten der heimischen Biokraftstoffproduktion zunächst gestoppt. Dies bedarf der Revision, denn weniger Biokraftstoff bedeutet automatisch mehr Erdöl-Verbrauch.
Auf europäischer und internationaler Ebene stehen die Signale für den Ausbau der Erneuerbaren auf grün. Mit der EU-Richtlinie für Erneuerbare Energien hat die Kommission den Mitgliedsstaaten verbindliche Ausbauziele bis 2020 vorgegeben. Die Gründung der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) lässt auf einen neuen, lange erwarteten Akteur für die weltweite Ausbreitung der regenerativen Energien hoffen. Jetzt erwarten wir auch konkrete Rahmenbedingungen, die den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien voran bringen.
(Stand: Januar 2012)
Energiewirtschaft
Die Erneuerbaren Energien gehören zu den wichtigsten Wachstumsmotoren in Deutschland. Sie sorgen für Klimaschutz, Investitionen, Arbeitsplätze und machen von Energieimporten unabhängig. Die Ziele der Branche bis 2020 sind sehr ehrgeizig (Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien – Fakten):
2009 | Branchenprognose 2020 | |
Investitionen in Energieanlagen | 17,7 Mrd. € | 235 Mrd. € |
Anteil am Stromverbrauch | 16,1 % | 47 % |
Anteil am Wärmeverbrauch | 8,4 % | 25 % |
Anteil am Kraftstoffverbrauch | 5,5 % | 22 % |
Anteil am Endenergieverbrauch | 10,1 % | 28 % |
CO2-Vermeidung (Mio. t CO2 eq) | 109 Mio. t | 287 Mio. t |
Arbeitsplätze | 300.500 | mind. 500.000 |
Einsp. fossiler Energieimporte | 6,4 Mrd. € | 50 Mrd. € |
Vermeidung externer Kosten | 8 Mrd. € | 12,3 Mrd. € |
Exportvolumen (2008) | 12 Mrd. € | 80 Mrd. € |
Investitionen in die Errichtung von Anlagen zur EE-Nutzung in Deutschland 2009:
Windenergie | 2.650 Mio. € |
Bioenergie | 3.000 Mio. € |
Solarenergie | 10.950 Mio. € |
Geothermie | 1,000 Mio. € |
Wasserkraft | 70 Mio. € |
Gesamt | 17.670 Mio € |
Branchenziel bis 2020 | 235.000 Mio € |
Umsätze aus dem Anlagenbetrieb 2009:
Windenergie | 3.000 Mio. € |
Bioenergie | 8.400 Mio. € |
Photovoltaik | 2.950 Mio. € |
Geothermie | 3 Mio. € |
Wasserkraft | 1.350 Mio. € |
Gesamt | 15.703 Mio. € |
Branchenziel bis 2020: Branchenumsatz ges. |
33.373 Mio. € |
Die Energieimportkosten beliefen sich 2009 auf 6,4 Mrd. €.
Die Einsparung fossiler Brennstoffimporte durch Erneuerbare Energien 2009: 6,4 Mrd. €
Branchenprognose 2020: 50 Mrd. €.
(Stand: Januar 2012)
Gesellschaft
Autofahrer werden sich auf deutlich steigende Treibstoffpreise einstellen müssen, die Mieter werden höhere Nebenkosten zu stemmen haben. Das sind nur einige Folgen des ständig steigenden Ölpreises. Die Nordsee-Sorte Brent ist in diesem Jahr um 12,8 Prozent teuerer geworden. Ein Barrel (159 Liter) kostet jetzt 108 Dollar. Spekulanten schließen derzeit Kaufoptionen für Dezember 2012 zum Preis von 150 Dollar ab.
Zahlreiche Stromversorger haben den Strompreis, nach mehreren Jahren mit Erhöhungen von um 4 %, in 2011 um 8,5 % angehoben.
Die ständigen Verteuerungen von Energie und Treibstoffen bringen immer mehr Bürger an den Rand des Existenzminimums. Für den Standort Deutschland werden die hohen Energiekosten zu einer massiven Belastung, die Arbeitsplätze gefährdet. Die steigenden Anforderungen können sich in den kommenden Jahren zu einem gesellschaftlichen Problem ersten Ranges entwickeln. Hauptursache sind die langfristig immer stärker ansteigenden Rohstoffpreise.
Dagegen gehen die Kosten für die Nutzung Erneuerbarer Energien langfristig nach unten. Die Kosten für Windenergie haben sich zwischen 1990 und 2008 um 63 %, die für Photovoltaik um 85 % ermäßigt (Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien – Fakten).
Leider ist das Problem nicht auf Knopfdruck zu lösen. Die Erneuerbaren Energien benötigen eine Aufbauzeit, die bei Aufbietung aller Anstrengungen, mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird. Es wird also darum gehen, möglichst unbeschadet „über den Berg“ zu kommen. Bis 2050 kann mehr als 75 % des Energiebedarfs aus erneuerbaren Technologien fließen. Wie schnell die Energiewende allerdings vorankommt, liegt in den Händen der Betroffenen, der Gesellschaft. Sie kann durch öffentlichen Druck, einer gewissen Belastungsbereitschaft und Wahlverhalten positiven Einfluss nehmen.
Die fossile und nukleare Energieversorgung hat noch einen weiteren negativen Aspekt: Die sogenannten externen Kosten. Diese werden zum großen Teil nicht in die derzeitigen Energiekosten eingepreist, ihr Ausgleich wird auf später verschoben. Viele Deutsche möchten gerne diese Zusatzkosten erfahren und sie gerne auf ihrer Stromrechnung ausgewiesen haben. Wenn dies nicht geschieht, werden die kommenden Generation daran noch zu zahlen haben, wenn das konventionelle Versorgungssystem längst zu Grabe getragen ist.
Bei den Erneuerbaren Energie sind keine Folgekosten zu befürchten. Ihre Preise sind ehrlich. Die voraussichtliche Entwicklung der Fördersumme für die Erneuerbaren Energien wird offen kommuniziert und die EEG-Umlage auf der Stromrechnung transparent ausgewiesen.
Jeder Bürger muss wissen, worum es geht!
(Stand: Januar 2012)
Geschäftsmodell Energiewende
Das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik hat im Januar 2014 die Studie „Geschäftsmodell Energiewende“ veröffentlicht. In dieser Studie zeigen die Wissenschaftler, dass Investitionen in die Energiewende rentabel sind und wie sie bis 2050 finanziert werden können.
Das neue Energieversorgungssystem
Das neue Energieversorgungssystem wird von Wind- und Sonnenenergie bestimmt sein, die neben dem Stromsektor auch die Bedarfe im Verkehrs- und Wärmesektor decken werden. Die heutige Kosten – Nutzen – Diskussion fokussiert sich allein auf den Stromsektor, dagegen bezieht die Studie alle drei Sektoren in die Berechnungen mit ein. Das Ergebnis dieser Berechnungen zeigt, dass eine erneuerbare Vollversorgung wirtschaftlich darstellbar ist.
Der Weg zur kostengünstigen Vollversorgung
Um zu einem tragfähigen Ergebnis zu kommen müssen die kapitalintensiven Investitionen in die notwendigen neuen Technologien den betriebskostenintensiven Technologien im Bereich der fossilen Brennstoffen gegenüber gestellt werden. Die Experten gehen davon aus, dass die Investitionen in die Infrastruktur der erneuerbaren Energien so gesteuert werden können, dass die Kosten für die fossile Primärenergie von derzeit 83 Milliarden Euro pro Jahr über einen Zeitraum von 40 Jahren auf Null abgesenkt werden können. Nach ihren Berechnungen wird auf diesem Weg in 15 bis 20 Jahren der Punkt erreicht, an dem die Ausbaukosten für die erneuerbaren Energien und die Beschaffungskosten für die fossile Energie zusammen genommen die heutigen Primärenergiekosten unterschreiten. Nach Erreichung dieses Break-Even werden die Energiekosten kontinuierlich absinken.
Der Masterplan
Die Energiewende ist ein industriell-politisches Großprojekt, das ein modernes Management erfordert. Um grobe Fehlinvestitionen zu vermeiden ist ein Masterplan unerlässlich, der verbindliche Ziele benennt, auf Basis der Energiebilanzen die benötigte Infrastruktur festlegt und eine Finanzierungsstrategie festschreibt. Das für die Energiewende benötigte Kapital ist durchaus vorhanden. Da alle neuen Infrastrukturen Hochtechnologien sind, gehören sie für die Kapitalgeber zu den attraktivsten Anlagen. Die Kapitalanlage ist unabhängig von schwer beeinflussbaren Veränderungen im Markt der fossilen Energieträger und damit risikoarm.
Klimaschutz
Die Europäische Union hat sich im Rahmen der Klimaabkommen verpflichtet, die Treibhausgase bis 2020 gegenüber 1990 um 20 Prozent zu senken.
Dieses Ziel ist nur im Zusammenwirken mit der Entwicklung der Erneuerbaren Energien zu erreichen. Beide Vorhaben stehen in unmittelbarem Zusammenhang zueinander. Es ist der falsche Weg, die Kosten der CO2-Reduktion mit den Entwicklungskosten der Erneuerbaren Energien gegeneinander in Bezug zu bringen, mit dem Ziel, die Förderung der Erneuerbaren Energien als ineffizient herauszustellen. Bei derartigen Rechnungen werden lediglich die gegenwärtigen Kosten des Klimaschutzes berücksichtigt. Die künftigen Kosten und die Schutzmaßnahmen vor den Folgen des Klimawandels werden weit höher sein, dagegen die Kosten der Erneuerbaren weit niedriger.
Aus konkreten Entwicklungsprojekten können wir auch ersehen, dass es nicht zielführend ist, seine Strategie ausschließlich auf die CO2-Reduktion zu fokussieren. Fortschritte beim Energiewandel bleiben dabei häufig auf der Strecke. Der Grund: Der Energiewandel hat in unserem ökologischen Netzwerk gegenüber dem Klimaschutz die höhere Ordnungszahl. Das bedeutet, dass es einfacher ist, der Emission von Treibhausgasen mit einem Aufbau der Regenerativen Energien zu begegnen als umgekehrt. Die beste Lösung unter diesem Gesichtspunkt ist, die Förderung der Erneuerbaren Energien mit den Regeln des Emissionshandels abzustimmen.
Das Klimaproblem ist allerdings global. Dies bedingt ein weltweites Vorgehen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien.
(Stand: Januar 2012)
Förderung
Eine Reihe von Gesetzen und Programmen befasst sich mit der Förderung und dem Ausbau von Erneuerbaren Energien. Das Protokoll von Kyoto verpflichtet die Industriestaaten zur Verringerung der sechs Treibhausgase. Gebäude verursachen etwa 40 Prozent des Endenergieverbrauchs und damit des CO2- Ausstoßes in Deutschland. Auch der Stromverbrauch der Kältetechnik ist mit etwa 15 Prozent des gesamten Stromverbrauchs eine gewichtige Größe. Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) vom März 2000 regelt die Einspeisungsvergütung von Strom bei Photovoltaik, Wind und Biomasse, Geothermie und Grubengas. Strom wird eingespeist, da die Netze die Speicherfunktion übernehmen, Insellösungen mit Batterien nicht erwünscht sind. Die EVUs sind gesetzlich verpflichtet zur Abnahme und Verteilung des Stroms. Die Einspeisevergütung erfolgt derzeit degressiv in halbjährlichen Schritten, denn die Technologie Photovoltaik soll sich ab 2017 dann rentieren.
Das bereits seit 2000 laufende Marktanreizprogramm erhält mit dem Erneuerbare Energien Wärme Gesetz (EEWärmeG) eine gesetzliche Grundlage. Es trat im Januar 2009 in Kraft und führt erstmals bundesweit eine Pflicht zur Verwendung von Erneuerbaren Energien bei Gebäuden ein.
Förderprogramme von Bund und Ländern für verschiedene Antragstellergruppen:
1. Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), aus dem Aktionsplan Energiewende
- KfW Programm Energieeffizient Bauen und Sanieren
- KfW Energieeffizienzprogramm
- KfW Umweltprogramm
- KfW Programm Erneuerbare Energien Standard und Premium
- KfW Programm Kommunal Investieren/Sozial Investieren
- KfW Programm Energetische Stadtsanierung
- KfW Finanzierungsinitiative Energiewende
2. Modellprojekte im „Plus-Energie-Haus-Standard“ des Bundesverkehrsministeriums
3. BAFA Marktanreizprogramm zur Förderung des Einsatzes erneuerbarer Energien im Wärmemarkt (MAP)
4. LfA Förderbank Bayern -Ökokredit
Die Programme im Detail
KfW Programm Energieeffizient Bauen
Erreicht das Niedrigenergiehaus beim Energiebedarf den Standard eines KfW-Effizienzhauses 70, 55 oder 40 oder eines Passivhauses, begünstigt die KfW einen Kredit mit niedrigen Zinsen. Ein Effizienzhaus 40 hat den Energiebedarf von 60% unter einem Neubau nach gesetzlichem Mindeststandard. Der Begriff Effizienzhaus ist ein Qualitätszeichen, das von der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) zusammen mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und der KfW entwickelt wurde. Beim KfW-Effizienzhaus 55 oder 40 bzw. beim Passivhaus gibt es zusätzlich einen Tilgungszuschuss von bis zu 10% der Darlehenssumme. Das Darlehen übernimmt 100 % der Baukosten (ohne Grundstückskosten) bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit. Die Anzahl der Wohneinheiten sind nicht begrenzt, der Kredit kann also auch für große Appartementhäuser ausgedehnt werden, wenn man der Besitzer ist.
KfW Programm Energieeffizient Sanieren
Hier erhält man einen langfristig zinsgünstigen Kredit in Höhe von bis zu 75.000 Euro pro Wohneinheit für alle Sanierungsmaßnahmen (wie z. B. Dämmung, Heizungserneuerung, Fensteraustausch, Lüftungseinbau), die das Wohneigentum zum KfW-Effizienzhaus machen oder für den Kauf eines frisch sanierten Gebäudes oder einer Eigentumswohnung, die dem Standard eines KfW-Effizienzhauses entsprechen.
Je effizienter man saniert, desto höher ist die Förderung. Saniert man gemäß Energieausweis der gültigen EnEV ein Effizienzhaus 55, also 45% unter gesetzlichem Mindeststandard, gibt es 12,5 % Tilgungszuschuss. Wird ein Denkmal saniert oder ein Effizienzhaus 115, also ein Haus, das bis zu 15% den Mindeststandard nicht erreicht, erhält man noch 2,5% Tilgungszuschuss. Bei Eigenkapital kann hier auch die Zuschussvariante gewählt werden. Beim Effizienzhaus 55 erhält man 20% der förderfähigen Kosten, max. 15.000 € pro Wohneinheit. Beim Denkmal erhält man 10%, max. 7.500 €. Hier sind die Anzahl der förderfähigen Wohneinheiten auf zwei begrenzt. Die Baubegleitung während der Sanierungsphase wird mit 50% der förderfähigen Kosten, max. mit 4.000 € vergütet, die eigentliche Vor-Ort-Beratung wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gefördert.
KfW Programm Energieeffizient Sanieren – Einzelmaßnahmen
Führt man die folgenden Einzelmaßnahmen beim Sanieren durch, greift dieses Programm der KfW:
Wärmedämmung der Wände, des Daches, der Geschoßdecken, Erneuerung der Fenster und Außentüren, Erneuerung und Einbau einer Lüftungsanlage, Erneuerung der Heizungsanlage einschließlich Einbau einer Umwälzpumpe der Energieeffizienzklasse A und ggf. einer hocheffizienten Zirkulationspumpe sowie Durchführung eines hydraulischen Abgleichs. Optimierung der Wärmeverteilung bei bestehenden Heizungsanlagen. Hier kann mit einem zinsverbilligten Darlehen von 100% der förderfähigen Investitionskosten, max. 50.000 € pro Wohneinheit gerechnet werden. Die Solarthermie in Kombination mit einer neuen Heizung fällt unter dieses Programm.
Bei Eigenkapital kann auch hier die Zuschussvariante gewählt werden, dann gibt es 7,5% der Investitionskosten, max. 3.750 € pro Wohneinheit.
Im Wohneigentumsprogramm der KfW wird der Bau und der Erwerb von selbstgenutzten Eigenheimen und Eigentumswohnungen mit einem günstigen Kredit bis max. 50.000 € pro Wohneinheit außerdem gefördert, dies kann ggf. mit den anderen Programmen kumuliert werden.
Programme, die nur bedingt auf das Bauen bezogen sind und nicht für Privatpersonen gelten:
KfW Energieeffizienzprogramm
Das Programm fördert Investitionen im Rahmen der Initiative „Energieeffizienz im Mittelstand“, einer gemeinsamen Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und der KfW. Es fördert besonders kleine Unternehmen mit einem niedrigen Zinssatz bis zu 1% effektivem Jahreszins. Förderfähig sind z.B. Anlagentechnik, effiziente Energieerzeugung, Gebäudehüllen, Maschinenparks, Wärmerückgewinnung und Abwärmenutzung, Sanierung und Neubau von Gebäuden. Ersatzinvestitionen müssen zu einer Endenergieeinsparung von mindestens 20 %, gemessen am Durchschnittsverbrauch der letzten 3 Jahre, führen. Durch Neuinvestitionen muss eine Endenergieeinsparung von mindestens 15 % gegenüber dem Branchendurchschnitt erreicht werden.
KfW Umweltprogramm
Dies ist ein Gewerbekredit für kleine und mittlere Unternehmen, die in Umweltschutzmaßnahmen investieren und ausdrücklich in den Einsatz regenerativer Energien; hierunter fallen auch Kraft-Wärmekopplungsanlagen und Wärmerückgewinnung bis zur Software bei der Steuerungstechnik für mehr Energieeffizienz. Die Gebäudesanierung fällt hier auch unter die förderfähigen Maßnahmen. 75% der Kosten werden maximal finanziert.
KfW Programm Erneuerbare Energien Standard
Dies ist auch ein Gewerbekredit, weshalb die Photovoltaik hier nur gefördert wird, wenn der Nutzer auch den erzeugten Strom in das öffentliche Netz einspeist, weil er dann gewerblich tätig wird. Es ist ein rating basierter vollfinanzierter Ratenkredit ohne fixe Laufzeiten, wobei jeder Kunde einen individuellen Kredit bekommt und die Hausbank Bonität und Sicherheiten prüft. Auch große Photovoltaikanlagen werden hier gefördert.
KfW Programm Erneuerbare Energien Premium
Hier handelt es sich um einen Gewerbekredit für größere Maßnahmen im Erneuerbare Energien-Sektor.
– Solarkollektoranlagen von mehr als 40 Quadratmeter Bruttokollektorfläche als solarthermische Anlagen zur Warmwasserbereitung und/oder Raumheizung von Wohngebäuden mit drei oder mehr Wohneinheiten oder Nichtwohngebäude mit mindestens 500 qm Nutzfläche, zur Bereitstellung von Prozesswärme oder zur solaren Kälteerzeugung.
– Große, automatisch beschickte Biomasse-Anlagen zur Verbrennung fester Biomasse für die thermische Nutzung mit mehr als 100 Kilowatt Nennwärmeleistung.
– Streng wärmegeführte KWK-Biomasse-Anlagen mit bis zu zwei Megawatt Nennwärmeleistung.
– Nahwärmenetze, die aus erneuerbaren Energien gespeist werden, mit einem Wärmeabsatz von mindestens 500 Kilowattstunden pro Jahr und Meter Trasse.
– Große Wärmespeicher mit mehr als 20 Kubikmeter, die aus erneuerbaren Energien gespeist werden.
– Anlagen zur Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität.
KfW Programm Kommunal Investieren/Sozial Investieren
Das Programm Energieeffizient Sanieren gibt es auch nur für Kommunen.
Die Bayerische Landesbodenkreditanstalt (BayernLabo) unterstützt hier in Zusammenarbeit mit der KfW die zinsgünstige langfristige Finanzierung von Maßnahmen zur CO2-Minderung und Energieeinsparung bei bestehenden Nichtwohngebäuden. Gefördert werden energetische Sanierungen zum KfW-Effizienzhaus 85 bzw. 100 sowie Einzelmaßnahmen zur Energieeinsparung an Nichtwohngebäuden der kommunalen und sozialen Infrastruktur, die vor dem 1. Januar 1995 fertiggestellt worden sind. Förderfähig sind die durch die energetischen Maßnahmen unmittelbar bedingten Investitionskosten einschließlich der Beratungs- und Planungsleistungen sowie Kosten notwendiger Nebenarbeiten. Die Förderung erfolgt auf Grundlage des KfW-Programms Energieeffizient Sanieren – Kommunen. Dabei werden die günstigen Zinssätze des Bundesprogramms durch die Bayerische Landesbodenkreditanstalt (BayernLabo) zusätzlich verbilligt.
Hier kann z.B. eine neue Heizung für ein kommunales Gebäude gefördert werden.
KfW Programm Energetische Stadtsanierung
Dies ist das Zuschussprogramm der KfW , wenn es sich um Maßnahmen für ein ganzes Quartier handelt, insbesondere für eine Wärmeversorgung oder kommunale Einrichtungen, wie energiesparende Stadtbeleuchtung.
Gefördert werden Sach- und Personalkosten für die Erstellung und Durchführung eines integrierten Quartierskonzepts.
KfW Finanzierungsinitiative Energiewende
Das ist das Direktkreditprogramm ausschließlich für Unternehmen mit einem Umsatzvolumen von 25 Millionen Euro und höher.
Modellprojekte im „Plus-Energie-Haus-Standard“ des Bundesverkehrsministeriums
Bund / Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) unterstützt auf der Grundlage der Nationalen Klimaschutzinitiative Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Zusammenhang mit dem Bau von Plus-Energie-Häusern. Gefördert wird die Begleitforschung zur Evaluierung, Weiterentwicklung und Markteinführung von Plus-Energie-Häusern sowie die Investition in innovative Technologien. Hier können Dreifachverglasungen mit besonders hohem Dämmwert gefördert werden, auch z.B Dünnschicht Siliziumzellen und andere Technologien, die noch nicht rentabel sind. Die Vorbildhäuser werden wissenschaftlich begleitet.
BAFA Marktanreizprogramm zur Förderung des Einsatzes erneuerbarer Energien im Wärmemarkt (MAP)
Über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sind förderfähig:
Die Errichtung und Erweiterung von
– Solarkollektoranlagen bis einschließlich 40 m² Bruttokollektorfläche mit Ausnahme von Anlagen zur ausschließlichen Warmwasserbereitung, für Bereitstellung von Prozesswärme und zur solaren Kühlung.
– Solarkollektoranlagen mit mehr als 40 m² Bruttokollektorfläche auf Ein- und Zweifamilienhäusern mit hohen Pufferspeichervolumina.
– automatisch beschickten Anlagen zur Verbrennung von fester Biomasse für die thermische Nutzung bis einschließlich 100 kW Nennwärmeleistung.
– besonders emissionsarmen Scheitholzvergaserkesseln bis einschließlich 100 kW Nennwärmeleistung.
– effizienten Wärmepumpen bis einschließlich 100 kW Nennwärmeleistung.
– besonders innovativen Technologien zur Wärme- und Kälteerzeugung aus erneuerbaren Energien nach Maßgabe dieser Richtlinien:
* große Solarkollektoranlagen von 20 m² bis einschließlich 40 m² Bruttokollektorfläche,
* Sekundärmaßnahmen zur Emissionsminderung und Effizienzsteigerung bei Anlagen zur Verfeuerung von fester Biomasse bis einschließlich 100 kW Nennwärmeleistung.
Dieses Programm ist nicht kumulierbar mit den Einzelmaßnahmen aus den KfW Programmen und nicht auf neu errichtete Gebäude anwendbar. Die Anwendbarkeit bezieht sich auf Bestandsgebäude, deren Bauantrag vor dem 1.1.2009 gestellt wurde, außer bei Solarkollektoren für Prozesswärme.
KWK-Anlagen werden hier ebenso gefördert. Für die KWh erzeugten Stroms erfolgt eine Vergütung. Wenn eine Biomasse-KWK-Anlage nach EEG vergütet wird, dann gibt es keine Zuschläge nach dem KWK Gesetz. Der Förderzeitraum beträgt 10 Jahre. Die Förderung für Solarkollektoren beträgt 90 € pro Quadratmeter.
Der Kesseltauschbonus (Bonus für den zusätzlichen Austausch eines alten Heizkessels ohne Brennwertnutzung gegen einen neuen Brennwertkessel) beträgt 500 €.
Im KfW-Teil Erneuerbare Energien Premium werden Großanlagen wie z.B. Nahwärmenetze für Wärme aus erneuerbaren Energien, Biogasaufbereitungsanlagen, Biomasseanlagen über 100 kW und Tiefengeothermie-Anlagen gefördert. Große Wärmepumpen werden in die KfW Förderung aufgenommen.
LfA Förderbank Bayern -Ökokredit
Die Förderung erfolgt ausschließlich als Anteilfinanzierung im Rahmen einer Projektförderung für kleine und mittlere Unternehmen durch zinsverbilligte Darlehen der LfA Förderbank Bayern. Gefördert werden Umweltschutzmaßnahmen, darunter die Nutzung Erneuerbare Energien, Energieeinsparung und besonders klimaschutzrelevante Vorhaben. Der Finanzierungsanteil des Darlehens kann in der Regel bis zu 50% der förderfähigen Kosten des Vorhabens betragen. Vorhaben mit Kosten von mindestens 25.000 EUR, höchstens jedoch bis zu 12,5 Mio. EUR können gefördert werden. Auf Energieeinspeisung nach EEG ist dieser Kredit nicht anwendbar.
Studien, Publikationen
Beim Ausstieg aus der Atomenergie und dem Umstieg auf erneuerbare Energien geht es um mehr als die Integration der Erneuerbaren Energien in die jetzigen Strukturen der Energieerzeugung und der –verteilung. Es geht um einen vollständigen Umbau des gegenwärtigen Energiesystems in technischer, wirtschaftlicher, rechtlicher und sozialer Hinsicht zu einem nachhaltigen und zukunftsfähigen System. Stabile politische Rahmenbedingungen sind die Voraussetzung für das Gelingen dieses Umbaus. Verbindliche Strukturen und Zeitachsen müssen langfristig für alle Akteure Planungssicherheit garantieren. Wissenschaft, Forschung und Entwicklung spielen bei diesem Transformationsprozess eine wichtige Rolle. Zusammen mit Unternehmen, dem Bundesverband der Erneuerbaren Energien und den Bürgern gilt es sinnvolle bezahlbare Lösungen zu finden.
Unternehmen der fossilen Energien und der Kernkraft verlieren beim Umbau zu einem dezentralen Energiesystem Marktanteile. Sie versuchen diese Entwicklung zu blockieren oder zumindest hinauszuzögern. Durch Großanzeigen in allen Medien versuchen sie die öffentliche Meinung in ihrem Sinne zu beeinflussen. Nachweisbar sind einige Darstellungen in diesen Großanzeigen falsch oder zumindest einseitig. Zwei Beispiele: Die Behauptung nur mit der Atomkraft könnten die Ziele der CO2-Minderung erreicht werden, hat sich im Jahr 2011 als falsch erwiesen. Im Jahr 2011 wurde per Saldo Strom exportiert, eine sichere Energieversorgung ist also auch ohne Kernkraft möglich, dies wurde von der Atomlobby angezweifelt.
Damit Sie sich eine fundierte Meinung über die Erneuerbaren Energien machen können, haben wir nachstehend einige Studien von namhaften Instituten und einige Beiträgen von Unternehmen und Bundesverbänden aufgelistet, die aufzeigen welche Chancen sich der Wirtschaft, den Kommunen und den Bürger durch den Umstieg auf die Erneuerbaren Energien eröffnen.
Kurzstudie: Kurzfristige Effekte der PV-Einspeisung auf den Großhandelsstrompreis.
Auftraggeber ist der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW). Erstellt wurde die Studie von der IZES gGmbH, Institut für ZukunftsEnergieSysteme. Aufgezeigt werden der Umfang der tatsächlichen Einspeisung der PV und ihre preissenkende Wirkung auf den Spotpreis an der Leipziger Strombörse.
Beitrag: Photovoltaik in Deutschland – Missverständnisse in der öffentlichen Diskussion.
Der Beitrag wurde publiziert von dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE. Im Beitrag wird qualifiziert Stellung genommen zu 27 Missverständnissen im Bereich Photovoltaik.
Publikation: Vorstellung von sechs Smart Energy Regions.
Herausgeber ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Vorgestellt werden sechs Projekte, die aufzeigen wie ein Energiesystem basierend auf Erneuerbaren Energien in der Zukunft technisch und wirtschaftlich funktionieren könnte.
Kurzstudie: Kommunale Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien – Update für 2010 und 2011.
Auftraggeber ist die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), erstellt wurde die Studie vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). Die Bedeutung der Erneuerbaren Energien für die Region wird anhand der Wertschöpfung durch die Photovoltaik, die Windenergie und die Biomasse-Technologien aufgezeigt.
Forschungsradar Erneuerbare Energien
Das „Forschungsradar Erneuerbare Energien“ ist ein Projekt der Agentur für Erneuerbare Energien e.V. Ziel des Projekts ist es die Fortschritte, Auswirkungen und Herausforderungen bei der Umstellung der Energieversorgung auf Erneuerbare Energien bekannter zu machen und eine sachlich fundierte Debatte zu unterstützen.
Studie: Stromgestehungskosten Erneuerbare Energien
Die vorliegende Studie analysiert die aktuellen Stromgestehungskosten im zweiten Quartal 2012 für die erneuerbaren Energietechnologien Photovoltaik, solarthermische Kraftwerke und Windenergieanlagen und vergleicht die unterschiedlichen Kostenentwicklungen dieser Technologien. Die Studie wurde vom Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme ISE erstellt.
Bei Einspeisenetzen handelt es sich um eine direkte Verbindung zwischen einem oder mehreren Windparks zum Übertragungsnetz. Die Studie zeigt, dass die Windbranche selbst Einspeisenetze realisieren und betreiben kann.